Nierstein, 28.03.2025
29. Internationales Kulturfest in Nierstein: regional-globales Come together mit Life-Musik, Infos zum Thema Migration, Essen und Trinken, Spiel und Spaß im Grünen
Es mehren sich die Zeichen, dass ein weltpolitisches Klima, in dem nur der (scheinbar) maximale Vorteil des eigenen Landes interessiert, am Schluss allen schadet.
Der Arbeitskreis Asyl Nierstein setzt seit vielen Jahren auf regionaler Ebene einen Akzent gegen derartige Entwicklungen. Das von ihm organisierte nun schon 29. Internationale Kulturfest im Sommer steht mit dem von Che Guevara entlehnten Motto „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“ auch 2025 wieder im Zeichen eines grenzüberschreitenden Wir-Gefühls.
Dementsprechend geht es nicht nur um lustig-bunte Folklore, sondern im Mittelpunkt stehen Menschen, die gerade eine schwere Zeit durchleben, weil sie Krieg, Verfolgung, Diskriminierung oder auch existenzielle wirtschaftliche Not aus ihrer Heimat vertrieb. Wer in dieser Lage ist soll sich auf dem Fest besonders willkommen fühlen und durch die dort erfahrene Gemeinschaft ein wenig Hoffnung auf eine bessere Zukunft schöpfen.
Auf das Schicksal derer, überall auf der Erde den genannten Bedrohungen gegenwärtig ausgesetzt sind, machen Infostände, Plakatwände, Flyer und sonstige Publikationen aufmerksam und geben einen Impuls zur konstruktiven Beschäftigung mit Themen rund um Migration, Klimawandel und Gefahren für den Weltfrieden.
Nachdenken und Mitgefühl sollen also durchaus gefördert werden. Trotzdem ist gute Laune auf dem Fest nicht nur erlaubt, sondern weitere Zielsetzung der Veranstalter, denn es will ja ein Beispiel bieten, wie das interkulturelle Miteinander funktioniert und Spaß macht.
Was aber erwartet alte und neue BesucherInnen konkret am 24. August im Niersteiner Stadtpark, wenn das 29. Internationale Kulturfest um 15 h die Tore öffnet?
Trommeln sind selbst eine spannende Performance und kündigen klassisch weitere solche an, deshalb geht es auch dieses Jahr wieder los mit der Gruppe Taiko, die japanische Fasstrommeln kraftvoll und virtuos bearbeitet. Es folgen mit „Brell und Filou“ weichere Klänge in Gestalt auch inhaltlich substanzvoller französischer Chansons. Ohr und Auge sprechen dazwischen verschiedene Tanzgruppen in traditionellen Kostümen an. Die letzte Bühnennummer bestreiten wie schon seit langem die kubanischen ‚Los Quatros del Son‘, denn diese Gelegenheit, den Abend mit Tanzen zu karibischem Sound ausklingen zu lassen, nutzen die Gäste zu gern, um hier etwa umzustellen.
Der Mittelblock des Programms ist noch in der Findungsphase, ein paar Neuigkeiten soll ja schließlich auch die im Sommer publizierte Erinnerung an den Termin noch bereithalten.
Darben muss niemand, so viel steht fest. Warme und kalte Küche aus vier Erdteilen wird kulinarisch abgerundet durch ein opulentes Kuchenbuffet. Im Ausschank sind Softdrinks inklusive alkoholfreie Cocktails, Wein, Bier und Kaffee.
Speziell an die Kids richten sich eine Reihe von Attraktionen wie das Spielmobil mit Holzspielgeräten aller Art, Bastelworkshops, kindgerechte Bühneneinlagen und last not least eine große Wiese zum Rumrennen und Toben.
Wie immer ist, um auch in finanzieller Hinsicht den inklusiven Charakter des Internationalen Kulturfests zu unterstreichen, der Eintritt frei.
Wer also am 24. August 2025 noch nichts vor hat und für das geschilderte Angebot aufgeschlossen ist muss sich nun nicht mehr um eine andere Möglichkeit bemühen, an diesem Termin einen fröhlichen und bereichernden Nachmittag/Abend zu verbringen, der Arbeitskreis Asyl Nierstein freut sich über alle großen und kleinen friedlichen BesucherInnen.
Fotos: Wolfgang Hoffmann
Nierstein, 09.06.2024
Nach dem „Park der Genüsse“ ein weiterer Genuss im Park etwas anderer Art:
Am Sonntag, dem 23. Juni 2024, steigt das 28. Internationale Kulturfest in Nierstein!
NIERSTEIN. Schlagkräftig im wahrsten Sinne des Wortes wird das diesjährige – nun schon 28. – Internationale Kulturfest im Niersteiner Stadtpark eröffnet.
An den Taikos zeigt die gleichnamige Gruppe, wie auch Rhythmus in nur einer Klangfarbe und ohne begleitende Melodie mitreißen kann. Taikos, die großen fassförmigen Trommeln aus Japan, die früher in religiösen Riten eingesetzt wurden, aber auch im Krieg dazu dienten, einerseits Furcht einzuflößen, andererseits Angriffslust zu stimulieren, sind aber nicht nur ein besonderes Hörerlebnis. Die kraftvolle, schon athletisch wirkende Art, wie die Taiko-Spieler im Stehen mit dicken Schlägeln und weit ausholenden Bewegungen synchron ihre Instrumente bearbeiten, beeindruckt insbesondere auch junge Zuschauer.
Weiter geht es mit Interpreten, die ihr Publikum auf nachdenklichere Weise in ihren Bann ziehen: Ofer Golany & Alexander Meyen mit einem „poetischen Friedenskonzert aus Israel“ bauen musikalische Brücken, die in alten und neuen Konflikten entzweiten Menschen helfen wollen, wieder zusammen zu finden, ein Anliegen, das aktueller nicht sein könnte. Schwermütig ist diese Musik, von Ofer Golany selbst als ‚Klezpop‘ bezeichnet, trotzdem nicht. Melodisch ranken sich Gitarre und Violine ineinander, dazwischen werden Anleihen an ‚Klassiker‘ von den Beatles, Cat Stevens u.a. gemacht, und so fällt es dem Duo leicht, das Publikum mitzunehmen.
Daran schließt sich eine Nummer, die einfach nur großen Spaß macht. Eigentlich müssten sich die ‚Hochstapler‘ eher ‚Tiefstapler‘ nennen, denn so unprätentiös, interaktiv und kindgerecht wie das Programm daherkommt bietet es Jonglage vom Feinsten.
Und weil wir es auf unserem Internationalen Kulturfest gar nicht bunt genug treiben können gibt es, präsentiert von der Tanzgruppe ‚Rancho Folclórico Português da Communidade‘, auch noch einen Farbenrausch in Gestalt portugiesischer Folklore – übrigens ein schönes Beispiel, wie ursprünglich aus anderen Ländern kommende, nun bei uns heimische Menschen ihre wertvollen Traditionen noch über viele Jahre pflegen.
Nach den authentischen Trachten und Choreografien der Portugiesen kann man dann authentische Instrumente im Einsatz sehen und hören bei einer faszinierenden Musik, die ihren Ursprung in Persien hat, aber auch in Afghanistan und Tadjikistan Wurzeln schlug. ‚Hamnawa‘ – übersetzt ‚Harmonie‘ – heißt die fünfköpfige Band, auch sie sieht ihre Mission in der Völkerverständigung und passt damit hervorragend zur Philosophie unserer Veranstaltung.
Am Abend ab 19 h steigt dann wenn nicht tatsächlich so doch gefühlt noch mal die Temperatur, wenn es mit ‚Los 4 del Son‘ vokal und instrumental nach Kuba geht. Wer bisher die Gelegenheit vermisste, seine Bewegungslust und gute Laune tanzend zu artikulieren, kommt jetzt noch mal voll auf seine Kosten, denn diese Klänge inspirieren jeden.
Trotz der vielen Attraktionen empfiehlt es sich, das Bühnengeschehen dazwischen mal auszublenden, um an den übrigen Angeboten des Festes teilzuhaben.
So kann man bei Informationsständen von gemeinnützigen Organisationen/Aktivitäten wie Amnesty International, DFGVK, der Antirassistischen Gruppe, der Antifa Nierstein und den ‚Sea Punks‘, die in Seenot geratene Flüchtlinge retten, Anschauungsmaterial und Berichte aus erster Hand rund um das Thema Migration bekommen oder in einer Produktauswahl des Weltladens wie fair gehandeltem Kaffee oder kleinem Kunsthandwerk stöbern.
Um ein Zeichen des Widerstands gegen die Bedrohung einer freiheitlichen und Menschenrechte achtenden und schützenden Gesellschaft durch rechtsradikale Umtriebe zu setzen ist dieses Jahr zusätzlich „Rheinhessen gegen rechts“ mit Infos zum Thema vor Ort.
Auf hungrige und durstige Festbesucher warten vielfältige Kostproben internationaler Küche, ein Kuchenbuffet, verschiedene Softdrinks, Wein und Bier.
Ein besonderes Anliegen ist es uns naturgemäß, dass sich Menschen jeder Herkunft und jeden Alters auf unserem Event wohlfühlen. Damit einkommensunabhängig wirklich alle, gerade auch Familien „mit Kind und Kegel“, dabei sein können, kostet der Eintritt nichts.
Bei den Youngsters wird Langeweile keine Chance haben, das garantieren – neben speziell auf Kinder zugeschnittenen Darbietungen – ein Spielmobil, kreative Ansprache beim Schafefilzen oder Kinderschminken, ELAN e.V. mit einer Torwand sowie einem interaktiven Quiz zum Motto „Fußball – fair für alle?!“ und eine Wiese zum Tollen.
Aber es gibt auch beschaulichere Plätze im Grünen, wo man einfach in Ruhe sitzen, zuhören, zuschauen und genießen kann.
Wir sind zuversichtlich, dass, wenn wir gegen 21 h unsere Gäste verabschieden, alle auf ein schönes Gemeinschaftserlebnis im Niersteiner Stadtpark zurückblicken.
Nierstein, 01.06.2024
Interview mit Wolfgang Schwerdfeger im Journal Lokal:
Nierstein, 14.05.2024
28. Internationales Kulturfest in Nierstein: Farbe bekennen!
Nierstein. Im Vorfeld des 28. Internationalen Kulturfests, das am Sonntag, dem 23. Juni 2024, ab 15 h im Niersteiner Stadtpark stattfindet, gibt es wieder reichlich zu tun: Termin und Veranstaltungsort klarmachen, mit Musikern, sonstigen Darstellern und Standbetreibern die Bedingungen festlegen, ein Programm und ein Regelwerk für den Ablauf erstellen, Finanzierung sichern, Vorsorge gegen Unfälle treffen, Technik und sonstiges Equipment beschaffen, Helfer rekrutieren, auf- und abbauen, veranstalterseitige Stände mit Personal versorgen, Ansprechpartner für ad hoc-Problemlösung bereitstellen etc… Jeder, der schon mal, und sei es ebenfalls nur auf lokaler Ebene und in kleinerem Rahmen, eine derartige Feier ausgerichtet hat, weiß das.
Da muss der Veranstalter Arbeitskreis Asyl Nierstein, derzeit bestehend aus acht Ehrenamtlern, im Endspurt seine Kräfte schon bündeln, damit alles klappt, zumal die meisten Mitglieder noch in anderen Projekten gemeinnützig tätig sind, so etwa im Café Welcome, der Integrationshilfe für Flüchtlinge oder im kommunalpolitischen Rahmen.
Trotzdem ist es dem Arbeitskreis Asyl Nierstein ein Anliegen, sein Bekenntnis zur kulturellen Offenheit und Solidarität mit Menschen, die vor Verfolgung und anderen humanitären Notlagen wie Kriegen Schutz bei uns suchen, auch bei Gelegenheiten jenseits des Fests nach außen zu tragen, so etwa durch Unterstützung der Kundgebung mit dem Motto „Vielfalt und Demokratie wählen. Keine Stimme für Rechtsextreme.“, die am 10. Mai 2024 auf dem Niersteiner Marktplatz stattfand. Mit dem Motto drückten die Organisatoren der Kundgebung einen Blick auf unsere Gesellschaft aus, den der Arbeitskreis Asyl Nierstein uneingeschränkt teilt: Was wären wir und was würde aus uns ohne die Menschen, die nach Deutschland einwandern.
Natürlich will der Organisator aber speziell bei der Gestaltung des Kulturfests seinem Selbstverständnis treu bleiben. Die vielen Einzelentscheidungen sind bewusst hierauf auszurichten. So gehört zu den vom Arbeitskreis Asyl Nierstein propagierten Werten neben dem oben beschriebenen Credo im Kontext mit Migration auch umweltbewusstes Handeln. Immer mit auf dem Platz steht daher ein Spülmobil, das dazu dient, die Flut an Plastikmüll einzudämmen, die beim Verkauf von Essen und Getränken schnell entsteht. Ein wichtiger Faktor im Bestreben, das Fest in jeder Hinsicht barrierefrei zu halten, ist außerdem die Kostenstruktur. Es bleibt deshalb dabei, dass für das Fest kein Eintritt verlangt wird, und die Verpflegung an den veranstalterseitig betriebenen Ständen (also insbesondere dem Getränkestand und Kuchenbuffet) wird zu Preisen auf Vorjahresniveau angeboten. So kann der Arbeitskreis Asyl glaubwürdig zu allen (friedlichen) Gästen sagen, die sich am 23. Juni 24 ab 15 h in den Niersteiner Gemeindepark aufmachen:
Herzlich Willkommen!
Nierstein, 17.04.2024
28. Internationales Kulturfest Nierstein:
„Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“
Ein kunterbunter „Klassiker“ unter den rheinhessischen Sommer-Highlights geht in die Zielgerade der diesjährigen Planung
NIERSTEIN. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Anlass dazu verschafft denen, die gern im Grünen und in länder- und altersübergreifender Gemeinschaft feiern, das traditionelle, bereits 28. Internationale Kulturfest, zu dem der Arbeitskreis Asyl Nierstein jetzt schon für Sonntag, den 23. Juni 2024 ab 15 h in den Stadtpark Nierstein einlädt.
Der Eintritt ist frei, aber sicher nicht umsonst, denn das vielfältige Musik-, Verköstigungs-, Spiel- und Informationsprogramm bietet hohe Gewähr, dass alle Teilnehmenden mit Erinnerungen an einen tollen Nachmittag/Abend nach Hause gehen.
Auch wenn noch nicht alle Einzelheiten feststehen gibt es einige Konstanten, die das Fest auszeichnen und auch dieses Jahr nicht fehlen werden: Vier internationale Musikgruppen, Zwischeneinlagen mit Volkstanz und/oder Akrobatik, hausgemachte Speisen und Getränke aus vier Kontinenten, ein üppiges Kuchenbuffet, ein Weinstand, ein Spielmobil sowie verschiedene kreative Angebote versorgen Leib und Seele mit abwechslungsreichen Leckerbissen. So viel sei verraten: Das Quartett „Los 4 del Son“, das zu den weltweit renommiertesten Interpreten der seit Wim Wenders‘ Film „Buena Vista Social Club“ auch bei uns sehr populären kubanischen Folklore gehört, ist wieder mit von der Partie.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Informationsständen von gemeinnützigen und politischen Organisationen zum Thema Migration, denn wie immer steht das Fest unter dem Motto „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“ und will trotz aller beabsichtigten Fröhlichkeit auch um Verständnis für die schweren Schicksale der vielen Menschen werben, die Krieg und Verfolgung zwingt, sich fernab der Heimat eine neue Existenz aufzubauen.
Wahrscheinlich ist es dieser besondere Mix, dem das Fest neben einer langjährig treuen Fangemeinde jedes Mal begeisterte erstmalige BesucherInnen verdankt.
Der lockere Rahmen erlaubt, das Ambiente im eigenen Rhythmus auf sich wirken zu lassen. Großes Platzangebot auf der familienfreundlich vom Straßenverkehr abgeschirmten Wiese lädt zum Picknicken und zum Ausprobieren von allerhand bereitgestelltem Holzspielgerät ein. An Tischen mit Bänken kann man kulturelle Vielfalt gleichzeitig auf dem Teller, im Glas und auf der Bühne genießen. An und zwischen den Ständen, die neugierig machen auf die Aktivitäten der vertretenen NGO’s und Parteien wie auch auf Kostproben exotischer Gerichte, bleibt durch ihre Lage etwas abseits der Bühne Raum für Begegnungen und Gespräche. Dieses ausgewogene Konzept sorgt dafür, dass (fast) allen Erwartungen von Gästen, Mitwirkenden und Veranstaltern Rechnung getragen wird.
So kommt es, dass selbst ein in der Vergangenheit vereinzelt beobachteter ungebetener Gast, nämlich strömender Regen, der Stimmung erfahrungsgemäß keinen Abbruch tut.
Bis Juni ist es sicher noch eine Weile hin, aber gerade deswegen lohnt es sich, dem Kalender jetzt schon mit dem Rotstift zu Leibe zu rücken, damit man dieses besondere Event nicht versehentlich verpasst.